Bereits in der Versammlung vom 8. März 1928 fand eine Aussprache über die Gründung einer ersten Ortsgruppe in Dresden statt. Es wurden die auswärtigen Mitglieder aufgerufen, in Orten mit mindestens 10 Mitgliedern Ortsgruppen zu gründen.
Im Heft 6 des Vereinsorgans "Das plastische Bild" wurde mitgeteilt, dass alles für die Gründung von Ortsgruppen in Dresden und München in die Wege geleitet ist. Weiterhin wurde über die Vorbereitung zur Gründung von Landesgruppen in Wien und Prag berichtet.
Da diese ersten Versuche zur Ortsgruppengründung alle fehlgeschlagen waren, wurde auf der Sitzung vom 11. Oktober 1928 beschlossen, für den Aufbau von Ortsgruppen einen Ausschuss zu gründen. In diesem Ausschuss wurden die Herren Brandt-Leiseberg, Dr. Lüscher und Gordon gewählt.
Mit Ausnahme von München führten diese Bemühungen damals noch nicht zum Erfolg. So kam es lediglich in München am 2. Dezember 1929 zur Gründung einer Ortsgruppe. Vorsitzenden der Münchener Ortsgruppe war Major a. D. Franz Böhm. Mit Rücksicht auf das Erscheinen der Zeitschrift "Der Stereoskopiker" wurden ab Mai 1930 die Termine für die Vereinsabende dieser Ortsgruppe auf den 3. Montag eines Monats festgelegt.
Am 5. November 1932 kam es in Hamburg zur Gründung einer Ortsgruppe. Der Direktor der Hamburger Photo-Schule A. Schwoerer wurde 1. Vorsitzender dieser Gruppe. Vom DGS-Vorstand wurde dieser Ortsgruppe eine rührige Tätigkeit bescheinigt.
Die aufgrund der Wirtschaftskrise in Deutschland stark rückgängigen Mitgliederzahlen der DGS machten sich besonders in der Ortsgruppe München bemerkbar und es kam im Jahre 1933 bereits wieder zur Auflösung dieser Gruppe.
Da die Arbeit der Ortsgruppen nicht recht in Gang kam, wurde auf der Jahreshauptversammlung am 21. Januar 1937 die Notwendigkeit hervorgehoben, der Gründung von Ortsgruppen wieder verstärkte Aufmerksamkeit zu schenken.
Am Ende des Jahres 1938 kam es in Dresden zur Gründung eine Ortsgruppe. Diese führte, ähnlich wie der Hauptverein in Berlin, eigene Vortrags- und Werbeabende durch.
Den Ortsgruppen betreffend gab es in der Jahreshauptversammlung vom 18. Januar 1939 eine Satzungsänderung: Die Bezeichnung "Ortsgruppe" wurde in "Zweige der Gesellschaft" umbenannt und es war nicht mehr erforderlich, dass die Zweige mindestens 10 Mitglieder bei der Gründung aufweisen müssen. Die Zweige hatten sich selbst zu erhalten. Für jedes Mitglied musste ein Entgelt für die Leistungen des Hauptvereins an diesen abgeführt werden. Die Höhe wurde von Fall zu Fall festgelegt. In den Versammlungen des Hauptvereins hatte der Vorsitzende eines Zweiges oder ein Vertreter Sitz und Stimme.
Mit dem 2. Weltkrieg kam auch die Arbeit der Ortsgruppen zum Erliegen.
Nach dem Krieg schenkte man der Gründung von Ortsgruppen sowie Arbeitsgemeinschaften innerhalb der bestehenden Foto-Vereine sofort wieder größte Aufmerksamkeit, damit auch in Deutschland, ähnlich wie zu dieser Zeit in den USA, dem Stereobild die ihm gebührende Stellung eingeräumt werde.
Auf der Jahrestagung der DGS am 7. und 8. April 1954 in Köln, anlässlich der "photokina", fand eine Mitgliederversammlung mit Aussprache zu Ortsgruppengründungen in Westdeutschland statt. Bei der Orts- bzw. Regionalgruppen-Gründung hat man sich aber weiterhin recht schwergetan.
Nach dem auf der Stereoskopiker-Tagung am 7. und 8. April 1954 und auf der Hauptversammlung am 7. Januar 1955 verstärkt über die Ortsgruppengründung diskutiert wurde, hat sich Mitte 1955 in Hannover eine kleine Gruppe von DGS-Mitgliedern um Dr. Werner Rosse zu regelmäßigen Treffen zusammengefunden. Diese Treffen sollten als ein Kristallisationspunkt zur Ortsgruppengründung führen. Es war geplant auch in anderen Orten solche Kristallisationspunkte entstehen zu lassen.
Zur Gründung von Ortsgruppen kam es jedoch wieder nicht.
Am 1. Januar 1957 wurde in Leverkusen eine Landesgruppe der Deutschen Gesellschaft für Stereoskopie e.V. für den Bereich Rheinland-Westfalen gegründet und als "Sektion Stereoskopie" dem Foto-Film-Club "Bayer" e.V. Leverkusen angegliedert. Die Initiative kam von Karl-Heinz Hatlé, der auch die Leitung der Gruppe übernahm.
In den Vereinsnachrichten 24/1957 des Verbandes Deutscher Amateurfotografen-Vereine (VDAV) war zu lesen:
"Eine stattliche Zahl begeisterter Stereo-Freunde aus dem Rheinland und Westfalen folgten am 10.2.1957 der Einladung des Foto-Film-Clubs "Bayer" e.V. Leverkusen. Es war die erste Zusammenkunft dieser Stereo-Sektion nach ihrer Gründungsveranstaltung. Diese Treffen sollen nun monatlich durchgeführt werden.
Mit herzlichen Begrüßungsworten hieß der 1. Vorsitzende Ed. Sprenkel, die, zum Teil weither angereisten, Anwesenden willkommen und überbrachte auch Grüße des 1. Vorsitzenden der DGS Dr.-Ing. Hermann Lüscher.
Nach dem Herr Karl-Heinz Hatlé ein Referat über die Raumbildfotografie von den Anfängen bis zur heutigen Entwicklung anhand der mitgebrachten Kameras, Betrachter usw. gegeben hatte, entwickelte sich eine lebhafte Diskussion, insbesondere bei der Großprojektion der von den Anwesenden zur Verfügung gestellten Dias. Diese Bildbesprechungen sollen regelmäßig fortgesetzt werden, um Fehler für die Zukunft möglichst auszuschalten."
Diese erste Veranstaltung konnte als ein erfolgreicher Start dieser Gruppe gewertet werden und ließ die begründete Hoffnung zu, dass hier eine lebhafte Ortsgruppe der DGS entstanden ist.
Auch in Frankfurt am Main gab es Bestrebungen eine Landesgruppe Hessen bzw. Ortsgruppe Frankfurt a.M. zu gründen. So waren alle an der Stereoskopie Interessierte aufgerufen an den monatlich stattfindenden Veranstaltungen, mit dem Ziel eine Ortsgruppe der DGS zu gründen, teilzunehmen. Initiator dieser Bestrebungen war Reg.-Baurat Dr.-Ing. Kurt Heidelauf aus Frankfurt a.M.
Ende des Jahres 1957 kam es dann auch, unter Leitung von Herrn Heidelauf, zur Gründung einer Ortsgruppe Frankfurt a.M. Diese Ortsgruppe hat sich monatlich zu zwanglosen Zusammenkünften im Restaurant "Ochsenstein", gegenüber dem Goethehaus, getroffen.
Auch in Niedersachsen sollte eine Ortsgruppe Hannover unter Leitung von Dr. Rosse gegründet werden.
Seit 1958 waren auch in Hamburg Bemühungen von Franz Schupp zur Gründung einer Ortsgruppe im Gange. Leider kam es aber vorerst noch nicht dazu.
Im Jahre 1959 gab es auch in Bremen Bemühungen von Gustav Riesebieter eine Ortsgruppe der DGS zu gründen.
Im Einvernehmen mit der deutschen Vertretung des View-Master-Stereosystems wurde im Jahre 1960 innerhalb der DGS eine besondere View-Master-Stereo-Gruppe unter Leitung von Friedrich Muttray ins Leben gerufen.
Beim Leistungswettbewerb der DGS 1960 waren daher auch erstmalig View-Master-Stereo-Bilder zugelassen, für die ein Sonderpreis ausgesetzt war.
Mit dem Rückgang des allgemeinen Interesses an der Stereoskopie waren auch die zaghaften Gründungsversuche von Ortsgruppen nur schleppend in Gang gekommen.
Eine rege Ortsgruppentätigkeit gab es nur unter Leitung von Karl-Heinz Hatlé in Köln.
Da nach dem Tod von Dr. Lüscher es im Hauptverein nur noch wenig Aktivitäten zur Gründung von Ortsgruppen gab, kam es nur durch die Initiative einzelner Stereoskopiker zu unregelmäßigen Treffen, die mit der Zeit in einigen Orten zu regelmäßigen Treffen führten.
Da sich diese aber nicht als offizielle Ortsgruppen der DGS gründeten, ist es schwer nachzuvollziehen, ab wann man von einer Orts- oder Regionalgruppe sprechen kann.
So kam es 1973 in Hamburg unter Leitung von Edgar Brehmer zur Gründung einer Gruppe, die sich "Raumbildfreunde Hamburg" nannte. Diese Gruppe gab sogar eigene Rundschreiben heraus. Ein großer Teil dieser Raumbildfreunde war zwar Mitglied der DGS, es war aber nicht Voraussetzung um in dieser Gruppe mitzuarbeiten.
Durch die Initiative von Friedrich Witte trafen sich am 25. November 1978 interessierte Stereoskopiker im Planetarium in Stuttgart. Sie zeigten Eigenbauten und berichteten über ihre stereofotografischen Tätigkeiten. Mit einer Stereoprojektion wurde das Treffen abgeschlossen. Damit sollte der Rahmen für weitere Treffen gegeben werden.
Wird fortgesetzt!